Farbigkeit ist etwas sehr Schönes, Buntheit finde ich infantil, wenn nicht gar schrecklich. Beides beim Malen zu trennen, ist verdammt schwierig und oft ein schmaler Grat. Insofern habe ich mich immer vor Farben gefürchtet. Mit dem Schreiben meines Buchs über die Schwaben, war eine Geschichte über die Farben- und die Abstraktionsmeisterschaft des Adolf Hölzels geboten. Der Maler, der in Stuttgart arbeitete und lehrte, ist nur wenigen bekannt. An der Entwicklung der abstrakten Malerei war er jedoch deutlich beteiligt. Er war ein ganz Großer und ich habe mich mit ihm lange beschäftigt.
Den Mut zur Farbe bekam ich im letzten halben Jahr obendrein durch das Studium der Kunst von Gabriele Münter und Wassily Kandinskys. Zuerst kam Gabriele Münter, mit Kandinsky machte ich weiter, denn dort wird es ein bisschen schwierig und ich will nicht behaupten, dass ich diese Kunst komplett verstanden hätte.
Nun male ich jeden morgen ohne ein Vorbild zu kopieren. Wie es halt so ist, man muss vieles wegschmeissen, üben und dranbleiben. Für diese Nachhaltigkeit habe ich erst jetzt Zeit, da ich im Restaurant ein bisschen kürzer treten darf, denn die Belegschaft des Restaurants arbeitet wahrscheinlich besser als ich es je hinbekam.
PS: Wenn ich nach München komme, ist das Lenbachaus Pflicht. www.lenbachhaus.de
Veitskapelle Mühlhausen und der Mut zur Farbe: